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Memela Alija

Am Flügel wirkt Memela Alija wie von einem anderen Stern. Ihr Spiel ist überragend. Mit ihrem jugendlicher Charme, ihrer Sensibilität und Intelligenz gewinnt sie sofort Sympathien. Dabei ist sie zugänglich und bescheiden geblieben – eine Dienerin der Musik, die sie so liebt. „In Albanien sagt man, das Klavier ist die Königin der Instrumente. Ich wollte bei der Königin bleiben.“

Memela Alija wuchs in Shkodër am Fuße der albanischen Alpen als Tochter eines Dirigenten und einer Professorin für Literatur auf. Im Alter fünf Jahren erhielt sie bereits Unterricht an einer renommierten Musikschule. Ihr Bachelorstudium im Fach Klavier schloss sie 2018 an der Universität der Künste in Tirana mit der Bestnote ab. Neue Eindrücke gewann sie in einem Auslandssemester am königlichen Konservatorium der Musik „Victoria Eugenia“ im spanischen Granada. 2019 erhielt sie einen Platz für den Masterstudiengang an der Folkwang Universität der Künste unter Professor Till Engel und Professor Kai Schumacher. 2022 bestand sie dort das Konzertexamen ebenfalls mit der Bestnote. Ihre Teilnahme an nationalen und internationalen Wettbewerben wurde mit zahlreichen Preisen gekrönt. Unter anderem dem 1. Preis im Wettbewerb der neuen Musiker „ArsKosova 2008“, dem 2. Preis im „ Concorso Internazionale di esecuzione musicale“ in Italien und dem großen Preis im Wettbewerb „Tirana Talent“. Im September 2020 gewann sie den 3. Förderpreis im Wettbewerb der Köhler-Osbahr-Stiftung.

Neben ihrer Konzerttätigkeit begann Memela Alija vor fünf Jahren zu unterrichten, umfasste ihr Bachelorstudium in Tirana doch auch eine gründliche pädagogische Ausbildung. Seit 2019 ist sie als Lehrerin für Kinder, Jugendliche  und Erwachsene in Deutschland, seit 2021 als freie Mitarbeiterin am Institut für musikalische Bildung tätig. „Es gibt gerade für Anfänger so viele Gründe, sich dem Klavier zuzuwenden,“ sagt sie. „Der Einstieg in die Musik ist leichter. Der Ton ist gleich da, was auch das Notenlernen erleichtert. Auch die Harmonielehre, immerhin die Grundlage der europäischen Musik, lässt sich am Klavier bestens vermitteln. Die Koordinationsfähigkeit wird geschult. Und das Repertoire ist schier unerschöpflich.“ Die Bandbreite reicht von der klassischen Musik über den Jazz bis hin zum Rock und Pop. Memela Alija lässt ihren Schülerinnen und Schülern freie Wahl. „Jeder ist anders,“ betont sie. „Besonders Kinder und Jugendliche müssen ihren eigenen Weg finden. Dafür braucht es im Unterricht Feinfühligkeit und viel Geduld.“ Talente, die ihr liegen und als Pädagogin sehr zugute kommen. „Für Kinder ist es wichtig, dass sie mitsingen. So lernen sie Lieder, die sie durch das Leben begleiten.“ In späteren Jahren lässt sich durch musikalische Bildung eine andere Tiefe etwa beim Musikhören oder Konzertbesuch gewinnen.  „Gerade die klassischen Stoffe vermitteln ein profundes Können. Wer fleißig ist, gewinnt im fortgeschrittenen Stadium eine Vorstellung von den Merkmalen der großen musikalischen Epochen Barock, Klassik und Romantik.“

Über allem steht für Memela Alija jedoch, ihre Schülerinnen und Schüler für das Leben stärken, Wahrnehmung, Empfindungs- und Differenzierungsvermögen von Menschen aller Altersstufen zu schulen. „Die Musik hat viele Seiten und jeder Mensch seine Musikalität.“ Ob es um schöpferisches Gestalten, Nachgestalten oder darum geht, die eigene Erlebnisfähigkeit zu erweitern, Memela Alija ist eine verständnisvolle Begleiterin auf dem Weg, den eigenen Schwerpunkt zu finden.