„Musik ist eine Sprache, die wir alle verstehen.“ Przemek Tracz-Graeber hat ein Talent für Kommunikation. Er wuchs in einer polnischen Musikerfamilie auf, wo er früh das Vokabular der Töne erlernte. Am musischen Gymnasium seiner Heimatstadt Bielsko-Biala durchlief er eine anspruchsvolle Grundausbildung und hatte nach dem Abitur nur ein Ziel: Mit Menschen aus aller Welt Musik zu studieren. Die Internationalität der deutschen Musikhochschulen und die kulturelle Dichte im Ruhrgebiet gaben den Ausschlag. 2002 begann er das Studium im Fach Klavier an der Musikhochschule Detmold / Abteilung Dortmund. Schon bald stand für ihn fest, dass seine Berufung in der musikpädagogischen Praxis liegt. Nach Schließung der Dortmunder Abteilung wechselte er an die Folkwang Universität der Künste in Essen und schloss dort erfolgreich sein Diplomstudium der Musikpädagogik ab.
Von der Pianistin Sheila Arnold, seiner Professorin an der Folkwang Universität, lernte er die Liebe zum Detail und für den besonderen Anschlag, vor allem aber, Musik mit der eigenen Vorstellungskraft zu verknüpfen. „Das Wesentliche in der Musik steht nicht in den Noten. Musik ist lebendig. Sie verändert sich ständig, so wie der Wind sich verändert.“ Da spricht aus dem Musiker auch ein passionierter Naturliebhaber, der seine Schüler*innen sensibilisieren möchte für den Klang und die unvergleichliche Macht der Musik, innere Bilder in uns wachzurufen. Seit 14 Jahren ist Przemek Tracz-Graeber als Musikpädagoge tätig, unterrichtet als freier Mitarbeiter am IMB Schüler*innen aller Altersklassen, bereitet auf Wettbewerbe verschiedener Sparten und das Studium an der Hochschule vor. „Der Mensch steht bei mir im Vordergrund. Ich unterstütze jede und jeden, wo er oder sie gerade steht.“
Ob Klassik, Jazz, Blues oder Pop: Wer bei ihm das Klavierspiel erlernt, darf seine eigenen Wünsche mitbringen. „Ich habe selbst in Musikschulbands gespielt und Schulorchester geleitet, mich auch für Jazz und besonders für den Blues begeistert.“ Im Unterricht fördert er mit Übungen zum Klatschen und Sprechen zunächst das rhythmische Gefühl. Und vermittelt seinen Schüler*innen das Musizieren im Kern als Medium, sich selbst zu entdecken. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie der Charakter eines Menschen, sich in seiner Art zu spielen abbildet.“ Wer will, darf sich bei ihm auch im freien Spiel bzw. in der Improvisation versuchen. „Das absolut Richtige oder Falsche gibt es in der Musik ohnehin nicht. Jeder Schüler kann ein Künstler sein.“
Aufmerksam, verständnisvoll und geduldig begleitet Przemek Tracz-Graeber seine Schüler*innen auf ihrem Weg. Denn er weiß, dass einem auch in der Musik nichts geschenkt wird. „Es ist so einfach, wenn man weiß wie. Aber bis man dahin kommt, ist es ein langer Weg.“ Ein Pädagoge aus Überzeugung, den der Wunsch beseelt, dass die Musik seine Schüler*innen ein ganzes Leben begleiten möge. „Wenn man Musik liebt, hört man nicht damit auf.“ Einfühlsam und warmherzig versteht es Przemek Tracz-Graeber, für Musik zu begeistern – damit die Liebe zu dieser anderen Art von Sprache nie aufhört.